Gut gemeint ist nicht gut gemacht

Ich teile die Äußerungen von Realschulleiter Hoernig an der Vergabepraxis der 1000 zusätzlichen Lehrerstellen durch die Landesregierung. Frau Doppmeier geht inhaltlich überhaupt nicht auf die vorgetragene Kritik ein, sondern beruft sich darauf, dass es ihr „um das Wohl der Kinder“ (was meint sie damit?) gehe. Für dieses Wohl der Kinder scheinen die CDU und die schwarzgelbe Landesregierung einen Alleinvertretungsanspruch zu beanspruchen. Ihnen scheint es dabei aber lediglich um schnelle Umsetzung von Wahlkampfversprechen zu gehen, unabhängig davon, ob die Maßnahmen sinnvoll sind. Dazu Realschulleiter Hoerning: „Unter dem Strich stehen wir also schlechter da als vorher.“ (NW vom 25.8.05)
Die Kommunen und Kreise sollten die Bildungspolitik der schwarzgelben Regierung kritisch begleiten, denn „zum Wohl der Kinder“ will die Landesregierung spätestens zum Jahre 2008 die Schulbezirksgrenzen für Grundschulen aufheben. Der alte Grundsatz „Kurze Beine, kurze Wege“ gilt dann nicht mehr. Sogar der nordrhein-westfälische Städte- und Gemeindebund äußert sich kritisch zu dieser geplanten Maßnahme, ebenso zur geplanten Aufhebung der Schulbezirke bei Berufskollegs.
Lebenslanges Lernen wird überall gefordert – es bleibt zu hoffen, dass auch die Landesregierung dazu in der Lage sind, „zum Wohl unserer Kinder“. Einmal hat die neue Landesregierung ja schon ihrer Lernfähigkeit bewiesen; statt jeder Schule eine Stellenreserve gegen Unterrichtsausfall zuzuordnen, hält sie an dem erprobten und bewährten Modell der ehemaligen rotgrünen Koalition „Geld statt Stellen“ fest.