

Klaus Brandner redet niemandem nach dem Mund, er sagt klar, was er denkt und hat keine Angst vor Auseinandersetzung, fasste Moderator und SPD-Kreisvorsitzender Hans Feuß am Donnerstagabend zusammen, warum der Bundestagsabgeordnete Klaus Brandner ein in Harsewinkel ganz besonders gern gesehener Gast ist. Das zeigte auch das Kommen von einigen Personen, die Klaus Brandner schon einmal bei einer Veranstaltung erlebt hatten. Die politisch-interessierten Bürger nahmen spürbar gerne die Chance wahr, sich mit dem Arbeits- und Sozialpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion auszutauschen. Die Themen des Abends waren vielseitig: Von der Ausbildungssituation im Kreis bis hin zur Gesundheitsreform.
Ein paar Jugendliche, einige Rentner, SPD-Mitglieder, aber auch Vertreter anderer Parteien und parteilose Besucher die sehr facettenreiche Zusammensetzung des Publikums trug sicherlich auch ihren Teil dazu bei, dass sich die Veranstaltung spannend gestaltete und sehr unterschiedliche Fragen und Aspekte einflossen. ich finde es besonders bemerkenswert, dass einige Jugendliche hier sind, sprach Brandner ganz deutlich eine Gruppe an, um die es an diesem Abend auch viel ging.
So war die Ausbildungssituation ein Thema, was den Bürgern auf dem Herzen lag. Das geht nicht nur euch so, besonders unser junger Kreis ist von diesem Problem massiv betroffen, wusste der Politiker sehr gut, wie es in seinem Wahlkreis steht. Sehr deutlich unterstrich er aber auch, wie wichtig es sei, dass auch die Wirtschaft Verantwortung übernimmt. Leider sind solche Firmen wie Weeke in Herzebrock-Clarholz die Ausnahme, dort ist die Ausbildungsquote inzwischen über zehn Prozent. Das Problem seien oft die großen und nicht die mittelständischen Betriebe. Die Politik setzt Rahmenbedingungen, aber Arbeitsplätze schaffen können wir nicht, unterstrich der Arbeitsmarktexperte. Um Warteschleifen zu vermeiden und die arbeitslosen Jugendlichen in Arbeit zu bekommen, setzen wir auf Instrumente wie die Einstiegsqualifizierung. Die zeige momentan erste messbare Erfolge.
Verbunden mit der Diskussion um Ausbildungsplätze war auch das Thema Praktikum. Es ist schlimm zu sehen, wie junge Absolventen zum Teil Vollzeitstellen als Praktikanten ersetzen, waren sich die Anwesenden einig. Es ist sehr schwierig, denn Missbrauch an dieser Stelle zu verhindern, Praktika sind für junge Menschen für den Einstieg in den Arbeitsmarkt sehr wichtig, erklärte Klaus Brandner. Mit einer Art Gütesiegel will die Bundesregierung nun helfen, dass gute Praktika-Betriebe kenntlich gemacht werden.
Hochemotional gestaltete sich der Austausch über die Rentensituation. Leider wird die oft falsch wahrgenommen, es scheint, als würde das Renteneintrittsalter von heute auf morgen auf 67 Jahre angehoben, beschrieb der Bundestagsabgeordnete seine Eindrücke von der öffentlichen Diskussion. Das stimmt aber so faktisch nicht, mal abgesehen von der langsamen Anpassung ist es auch so, dass diese Veränderung nicht zu vermeiden ist. Die immer höher werdende Lebenserwartung und die immer geringer werdende Anzahl von Personen, die sich im Arbeitsprozess befinden dürfen nicht aus den Augen verloren werden.
Durchgängig zeigte sich Klaus Brandner im Gespräch mit den Bürgern sehr verständnisvoll, machte aber auch immer wieder seinen Standpunkt klar und wies auf Fakten hin, die übersehen wurden. Die Nähe zu den Menschen hier im Kreis ist dir wichtig und das freut uns sehr, bedankte sich der Harsewinkler SPD-Ortsvereinsvorsitzende Eckhard Wiesbrock bei dem heimischen Bundestagsabgeordneten für die engagierte und spannende Diskussion. Der wünschte sich zum Abschluss von der Bevölkerung vor allem eines: Dass der Pessimismus, der leider sehr weit verbreitet ist, sich in Mut verwandelt und daran geglaubt wird, dass mit vereinter Kraft in Deutschland etwas bewegt werden kann.