
Ob gepierct oder nicht, ob gutes oder eher mittelmäßiges Zeugnis, auf die Motivation
und auf das Engagement kommt es an, so beschrieb Annette Jürgensmeier ihre Suche
nach Auszubildenden. In einer gut besuchten Veranstaltung wurde rege diskutiert zum Thema: Übergang Schule / Beruf.
Christiane Michael beschrieb die Ausbildungsplatzsituation: Die Lage ist weiterhin dramatisch. Viele Jugendliche drehen eine schulische Warteschleife. Wenn allerdings dort die Leistung nicht gebracht werden kann, macht sich große Resignation breit. Wir brauchen mehr Arbeitgeber, die bereit sind auszubilden. Für kleine Betriebe, die das finanziell nicht bewältigen können gibt es schließlich Fördermittel. Diese Fördermittel werden lt. C. Michael allerdings oft von Firmen ausgenutzt, die es gar nicht nötig haben.
Gerhard Meyer, Ausbildungsleiter der Firma Claas erklärte die dortige Situation: Unsere Quote von Auszubildenden ist sehr gut. Wir leisten eine hervorragende Ausbildung und alle werden anschließend übernommen. Viele unserer Auszubildenden nehmen während und nach der Ausbildung auch Angebote wahr, im Ausland für die Firma Claas zu arbeiten. Allerdings sind wir im Moment nicht bereit, über Bedarf auszubilden, zum einen, weil wir meinen, dass es nicht geht, dass andere Firmen davon profitieren, wenn junge Leute auf Kosten der Firma Claas ausgebildet werden, um dann selber nicht mehr auszubilden. Zum anderen ist unsere Lehrwerkstatt nicht für mehr Auszubildende ausgestattet.
Daraufhin erwiderte Gerd Schnell (Ratsherr SPD) allerdings auf diese Argumente: Dass doch auch Jahre lang fertig ausgebildete Mitarbeiter vom Handwerk zur Industrie gewechselt haben, mehr noch als umgekehrt.
Sonja Haßmann beschrieb zu diesem Thema die Ausdauer, die die jungen Leute haben müssen um einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Wenn man von 100 Bewerbungen, 50 Absagen bekommt und der Rest sich gar nicht meldet, macht sich schon Frustration breit. Umso mehr ist sie froh, dass Christiane Michael als Übergangscouch an der Hauptschule ist. Sie baut die gefrusteten Schüler wieder auf und versucht dafür zu sorgen, dass jeder Schüler eine Chance erhält. So eine wichtige Arbeit muss weitergeführt werden, auch wenn die Fördermittel dafür nicht mehr zur Verfügung stehen sollten.
Alles in allem war es eine sehr gelungene Veranstaltung.