Die Beiträge der Eltern zur Finanzierung der Kindertagesstätten im Stadtgebiet bleiben stabil und werden nur unwesentlich angepasst. Dieses ist sicherlich eine der wesentlichen Kernaussagen zum neuen KinderBildungsgesetz, welches Thema einer Podiumsdiskussion der SPD am Montag Abend im Heimathaus war.
Den rund 40 Zuhörern versicherte Lothar Busche, Leiter der Abt. Jugend Familie und sozialer Dienst im Kreis Gütersloh, dass die geplante Beitragsstaffelung sich nur geringfügig anpassen wird. Die durch das neue Gesetz entstehende Finanzierungslücke wird jedoch durch erhöhte Zuwendungen des Kreises zu schließen sein, so Ralf Dräger (SPD), der in die Thematik mit einer Präsentation einführte und die Diskussion moderierte.
Welche weiteren Konsequenzen für die Kindertagesstätten in Harsewinkel zu erwarten sind, bleibt abzuwarten. So äußerte sich Dirk Ritzenhoff, Fachberatung (AWO) im Bereich Tageseinrichtungen für Kinder, besorgt, dass die Planungssicherheit der Träger einem erhöhtem Risiko unterworfen ist und das die zunehmenden Aufgaben der Tagesstätten auch Zeit benötigen, die den Erzieherinnen kaum noch zur Verfügung steht.

Diese Gesetz verdient seinen Namen nicht äußerte sich Hans Feuß (SPD) kritisch zum Gesetzestitel: Bildung kommt in diesem Gesetz zu kurz, es hätte besser Kinderfinanzierungsgesetz heißen sollen. Claudia Daut als Vorsitzende des Elternrats des Pauluskindergartens bemängelte insbesondere den frühen Anmeldetermin für die Kindertagesstätten und die aus ihrer Sicht unflexiblen Betreuungszeiten von 25, 35 oder 45 Stunden.
Nach einer lebhaften Diskussion waren sich die Teilnehmer einig, dass mit dem neuen Gesetz erst noch Erfahrungen gesammelt werden müssen, bevor es abschließend bewertet werden kann. Einig war man sich auch, dass der Weg zum neuen Gesetz unglücklich verlief und Elternprotest sich lohnt. So wurde zum Beispiel auf massiven Druck der Öffentlichkeit eine finanzielle Unterstützung der Träger mit in das Gesetz aufgenommen, wenn die tatsächliche Belegung eine Gruppe geringer ausfällt als geplant.
Teilnehmer auf dem Foto (v. l.): Hans Feuß (SPD), Lothar Busche (Kreis Gütersloh), Ralf Dräger (SPD), Claudia Daut (Elternrat Paus-luskindergarten), Dirk Ritzenhoff (Fachberater AWO).
Dokumente: „Die Glocke“ vom 31.10.2007
