Die SPD diskutierte zum Thema Pflege

Claudia Sternberg, Christina Hornauer-Schroer, Günter Garbrecht, Hansi Feuß

Zum Thema Pflege lud die SPD am Freitag den 16. Mai zu einer Podiumsdiskussion ein.

Der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des NRW-Landtagsausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Günter Garbrecht stellte in der gut besuchten Veranstaltung heraus, dass den zu Pflegenden mehr Möglichkeiten gegeben werden müssen zu Hause gepflegt zu werden. Die Reform der Pflegeversicherung verbessert die Situation in der häuslichen Pflege, insbesondere auch für Demenzpatienten, da wesentlich mehr Mittel für pflegende Angehörige zur Verfügung gestellt werden.

Auch die Kommunen können einiges dazu beitragen, älteren und behinderten Menschen zu helfen. So sollte bei der Stadtentwicklung z.B. auf Barrierefreiheit geachtet werden. Ist aber ein Pflegeheimaufenthalt unausweichlich, so wäre es gut wenn das Pflegeheim wohnortnah gelegen ist um den zu Pflegenden die Umstellung so leicht wie möglich zu machen.

Weiterhin führte Günter Garbrecht aus, dass die Leistungen der Pflegerinnen und Pfleger mehr Anerkennung erhalten müssen. Diese Menschen verdienen gute Arbeitsbedingungen und gute Bezahlung. Deswegen hat die SPD auch den Antrag gestellt, diese Berufsgruppe ins Entsendegesetz zu integrieren

Christina Hornauer-Schroer, die Heimleiterin des Hornauer Pflegeheims sowie Claudia Sternberg, die stellv. Leiterin der Caritas Sozialstation in Harsewinkel bemängeln die Zunahme der Dokumentationspflichten. Der ganze Tagesablauf des zu Pflegenden muss schriftlich festgelegt werden. Das ist zum einen gut, weil man jede Veränderung feststellen kann, nimmt aber auf der anderen Seite viel Zeit in Anspruch. Auch sagen sie, dass es purer Blödsinn ist, Leistungen in der ambulanten Pflege nach Minuten abzurechnen. Das ist Stress für alle Beteiligten. Nach ihren Wünschen gefragt, betonen beide, dass mehr Zeit für die Patienten zur Verfügung stehen muss. Nur mit genügend Zeit können die Interessen der Patienten angemessen berücksichtigt werden und so die Würde der Patienten gewahrt werden.

Eine Herausforderung, der man sich in den nächsten Jahren stellen muss, ist die pflegerische Betreuung von Mitbürgern mit Migrationsintergrund. Hier gibt es nicht nur kulturelle Unterschiede und sprachliche Schwierigkeiten, auch ist bei diesem Personenkreis die Hemmschwelle sehr groß, die vorhandenen Hilfsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Hier konnte im Anschluss an die Veranstaltung ein Kontakt hergestellt werden, um in dieser Richtung Angebote zu erstellen.