SPD spricht sich für gebundenen Ganztag am Gymnasium aus

Karin Kirchner
Hans Feuß

In den Ferien beschäftigte sich die Harsewinkler SPD mit dem Thema ‚Ganztag am Gymnasium’. „Das Gymnasium sollte aus unserer Sicht den Antrag auf Ganztagsschule stellen“ formulierte der schulpolitische Sprecher der SPD, Hans Feuß, zusammenfassend die Position der heimischen Sozialdemokraten. Ab dem Schuljahr 2009/10 sollen nach dem Willen des Schulministeriums jährlich 108 Schulen in NRW, d. h. pro Jahr in jedem der 54 Kreise und kreisfreien Städte je eine Realschule und ein Gymnasium zu gebundenen Ganztagsschulen ausgebaut werden. Das bedeutet für den Kreis Gütersloh, dass eins von 12 Gymnasien und eine von 13 Realschulen ab 2009 zu Ganztagsschulen werden können.
„An unserem Gymnasium ist der Ganztag ab Klasse 7 de facto schon Realität, eine Umwandlung in eine gebundene Ganztagsschule ermöglicht aber einen 20%igen Stellenzuschlag bei der Lehrerzuweisung und legitimiert die Aus- und Umbaupläne des Gebäudekomplexes“ ergänzte Ralf Dräger, der als Vertreter der SPD an einer Informations- und Besichtigungsrunde vor den Ferien teilnahm. Dort informierte der Schulleiter Lambert Austermann die Teilnehmer über die positive Haltung des Lehrerkollegiums zum Thema Ganztag.
Die Schulträger müssen der Bezirksregierung bis zum 31.10.2008 die Schulen benennen, die – beginnend jeweils mit der fünften Klassenstufe – zum 1.8.2009 bzw. zum 1.8.2010 gebundene Ganztagsschulen werden sollen. Am Ganztagsangebot einer gebundenen Ganztagsschule nehmen alle Schülerinnen und Schüler regelmäßig teil. Ganztagszüge werden nicht genehmigt. Erforderlich für die Genehmigung sind ein Beschluss des Schulträgers und das Einverständnis der Schule, möglichst zu dokumentieren mit einem Beschluss der Schulkonferenz, und ein tragfähiges Ganztagskonzept der Schule. Die Bezirksregierung bildet für die kreisangehörigen Städte und Gemeinden eine Prioritätenliste von jeweils drei Schulen der jeweiligen Schulformen. Schulen aus Städten und Gemeinden mit einer hohen Versorgungsquote im Bereich der offenen Ganztagsschule im Primarbereich sollen vorrangig berücksichtigt werden. „Da sind die Aussichten für unser Gymnasium gut, denn bis auf die Johannesschule in Greffen sind alle Harsewinkler Grundschulen offene Ganztagsgrundschulen“, so Karin Kirchner, SPD Mitglied im Schulausschuss.
„Es hat noch kein Gymnasium des Kreises einen Antrag gestellt, die Chancen für einen Zuschlag sing gut, zudem sind dann auch höhere Fördermittel für die Umgestaltung der Räumlichkeiten zu erwarten“, so noch einmal Ralf Dräger. Der Kreis Gütersloh selbst hat keinen Einfluss auf die Auswahl, da er selbst Träger des Kreisgymnasiums Halle ist.
Klar ist für die SPD Fraktion, dass Ganztagsschulen das Modell der Zukunft sind. Noch einmal Hans Feuß: „Ganztagsschulen schaffen bessere Voraussetzungen für eine individuelle Förderung, die auf die unterschiedlichen Stärken, Interessen und Voraussetzungen des einzelnen Kindes eingeht. Ganztagsschulen schaffen auch den Rahmen für eine bessere Verzahnung von Unterricht und außerschulischen Bildungs- und Freizeitangeboten, und Ganztagsschulen helfen schließlich den Eltern dabei, Familie und Beruf zu vereinbaren und entsprechen damit den heutigen Bedürfnissen vieler Eltern. Wir haben nicht die Befürchtung, dass Kinder nach der Umwandlung in eine Ganztagsschule an umliegende Gymnasien abwandern. “