
Noch weniger überzeugend für die SPD war der Hinweis auf die mit der Berufungsverhandlung leider verbundenen Mehrkosten. "Wenn Recht in Deutschland jetzt wieder vom Geldbeutel abhängt, sind wir nicht mehr weit vom Rückfall in den Feudalismus des 19. Jahrhunderts entfernt", begründete Fraktionssprecher Reinhard Hemkemeyer die Haltung seiner Partei und die wenig überzeugenden Einwände von CDU/FDP und mancher Kommentatoren.
Das Gericht in Minden hatte das Verfahren drei Jahre liegen lassen, ohne eigene Recherchen anzustellen. Dabei sei wesentliches Kartenmaterial von 1837, das den Weg seit urdenklicher Zeit als öffentlichen Weg ausweise nicht gewürdigt worden. Daher ist die Ratsmehrheit überzeugt, in der Berufungsverhandlung zu obsiegen.
Im Übrigen bedauert die SPD die sehr emotionale Bewertung von Alfons Westmeyer, der aufgrund des Ratsbeschlusses die sofortige Sperrung des Weges am letzten Freitag vollzog. Auch dieses Verhalten unterstreicht die Notwendigkeit der Berufungsverhandlung, wohlwissend, dass man "auf Gericht und auf hoher See immer in Gottes Hand ist", so Reinhard Hemkemeyer.