„Nicht mit Zahlen und Statistiken belasten“

Harsewinkel (rz). Das hätten die Kommunalpolitiker einfacher haben können. Nach einer 30-minütigen kontroversen Diskussion beschloss der Schul-, Kultur- und Sportausschuss auf Antrag von Hans Feuß (SPD) mit großer Mehrheit, Susanne Austermann zur nächsten Sitzung einzuladen. Die Diplom-Pädagogin, die seit der Auflösung der Don-Bosco-Förderschule mit 19,5 Stunden als Schulsozialarbeiterin an der Realschule tätig ist, soll dem Fachgremium dann über Inhalte, Ziele und Standards ihrer Arbeit berichten. Der Antrag der FDP, von der Realschule ein konkretes Konzept der Sozialarbeit anzufordern, wurde abgelehnt.

Bereits im März war eine heftige Debatte über die Schulsozialarbeit in Trägerschaft der AWO entbrannt. Nicht nur bei der FDP gab es Zweifel, ob Susanne Austermann das vorgelegte umfangreiche Konzept umsetzen könne. Die CDU forderte, dass der Schwerpunkt der Schulsozialarbeit an der Schnittstelle Schule/Beruf liegen sollte. „Die Maßstäbe und Kriterien ihrer Arbeit sind kaum nachprüfbar“, bemängelte Ralph Diehm (FDP) am Dienstag. In seiner Stellungnahme betont Realschulrektor Wolfgang Hoerning, dass dies gerade im pädagogischen Bereich kaum möglich sei. Es gäbe keinen Bedarf, die jetzige Situation zu verändern. Ähnlich sah es auch Johannes Sieweke (UWG): „Man sollte die Frau arbeiten lassen und sie nicht mit Zahlen und Statistiken belasten“. Ergänzte Hans Feuß: „Susanne Austermann ist eine anerkannte Expertin auf diesem Gebiet. Gerade die Offenheit der Aufgaben gibt ihr den Spielraum, den sie braucht“.