
Ein „politisches Minenfeld“ hat der Stadtrat mit seiner heutigen Entscheidung möglicherweise betreten, der Tanzsportgarde der Roten Funken einen einmaligen Zuschuss von 50% der tatsächlichen Aufwendungen für Busfahrten und Kostümmaterialkosten, maximal 9.500 Euro für 2012 zu bewilligen. Denn diese Antragsbegründung könnte eine Kettenreaktion anderer Vereine bewirken. Davor hatte auch der Vorstand des Stadtsportring in einer Stellungnahme gewarnt, jedoch erfolglos.
Zum Verständnis: Niemand hat etwas im Stadtrat gegen die Roten Funken, ganz im Gegenteil. Wir sind stolz auf die Leistungen der Roten Funken. Die Tanzsportgarde ist ein hervorragender Markenbotschafter der Stadt Harsewinkel, deren Leistungen man durchaus mit einer Sonderzahlung würdigen sollte, wie auch SPD-Sprecher Reinhard Hemkemeyer deutlich machte. Allerdings gehe es bei der Anerkennung weniger um sportliche Leistungen, sondern mehr um den Werbeeffekt für die Stadt.
Hemkemeyer schlug analog anderer Regelungen (DRK) einen dauerhaften Sockelbetrag auch für die Roten Funken vor, den man „erfolgsorientiert“ auch anteilig erhöhen kann. Dies fand jedoch zunächst keine Mehrheit im Rat. Stattdessen wurde die Verwaltung beauftragt ein Konzept zu entwickeln, wie man Kriterien für die Würdigung sehr bedeutsamer Leistungen mit Werbewirkungen für die Stadt honorieren kann. Und das können auch Leistungen im Bereich Kultur und Wissenschaft sein.
Fazit: Keine beneidenswerte Aufgabe für die Verwaltung. Und eine, die noch für viel Sprengstoff sorgen dürfte. Ein politisches Minenfeld eben.