„Mutlos! Das 25-jährige Palaver um die Innenstadt geht weiter!“

Seit über 25 Jahren wird über die richtige Verkehrsführung in der Harsewinkler Innenstadt gestritten. Was für Ideen sind nicht schon alle geboren worden: Einbahnstraßenregelung, Tempo 7 km/h, Tempo 20 km/h, kleine Fußgängerzone, große Fußgängerzone, Schwellen, Fahrbahnverengungen, Transparente mit Warnhinweisen, usw. usw.

„Alles Pallaver“ findet SPD-Sprecher Reinhard Hemkemeyer, der selbst mal lange Zeit direkter Bewohner der Innenstadt war. Damit kennt er den Frust der Innenstadtbewohner hautnah. Seit 2009 ist Hemkemeyer der direkt gewählte Abgeordnete im Stadtrat für die Innenstadt.

Reinhard Hemkemeyer kommentiert den Beschluss des Planungsausschusses zur Innenstadt

Lesen Sie hier seinen Kommentar zu den jüngsten Entscheidungen im Planungsausschuss:

„Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man glatt über die ‚grandiosen Empfehlungen‘ aus der jüngsten Planungsausschusssitzung lachen. Nun sollen es also aufschraubbare Schwellen oder Fahrbahnverengungen richten! Was das wohl wieder kostet?! Die direkten Bewohner der Innenstadt tun mir wirklich leid. Das wird im Ernstfall alles andere als heiter! Bleibt nur die Hoffnung, dass auch das wieder zerredet wird. Denn seit 25 Jahren prägt mangelnder Mut und Feigheit die Debatte um die Innenstadt, unsere „gute Stube“. Dutzende Konzepte wurden diskutiert und wieder verworfen.

Dabei ist der Kern des Problems seit vielen Jahren bekannt. Der Durchfahrtsverkehr, also der Verkehr, der die Münsterstraße ohne konkretes Ziel in der Innenstadt durchfährt um in andere Stadtteile zu kommen, ist das Übel. Das beweisen auch seit Jahrzehnten die immer wieder gleichen Verkehrszählungen. Wie also den Durchfahrtsverkehr verhindern und stoppen, ohne die Aufenthaltsfunktion und die Kauflust in der Innenstadt zu beschädigen? Wie zu einem gleichberechtigten Miteinander von Fußgängern, Radfahrern, Autofahrern (allesamt Kaufinteressenten) kommen? Mit dem seit einem Jahr geltendem Tempo 7 km/h wurde zumindestens rechtlich die Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer erreicht. Dass dies aber allein nicht ausreicht hätte man schon vorher wissen können, denn den ‚Durchfahrtsverkehrsfahrer‘ interessiert nicht das Geschäft, sondern nur: „Ich will hier raus und zwar zügig“. Dann drückt der Autofahrer eben eher auf’s Gaspedal.

Wie kann man das ganz einfach verhindern? Mit 5-6 Pömpeln quer über die Münsterstraße und als Abgrenzung zum Alten Markt. Das sieht auch die örtliche Polizei so. Bravo!
Nicht aber die uneinsichtige und unbelehrbare politische Mehrheit. Da wird über angebliche Existenzgefährdung der Geschäftsleute palavert ohne Sinn und Verstand.Die CDU hat in der Vergangenheit so ziemlich jeden Vorschlag zur Verbesserung der Situation in der Innenstadt zunächst abgelehnt und Angst geschürt. Schade, dass auch die UWG der Mut verlassen hat, denn schließlich lag der „Durchfahrtssperrungsvorschlag durch Pömpel“ der SPD schon mal in leicht abgeänderter Version vom damaligen Altbürgermeister Bruno Kleine vor.
Die Pömpellösung kostet wenig bis nichts, kostet keinen einzigen Parkplatz, jeder kann im Ernstfall weiterhin mit dem Auto bis vor sein Geschäft fahren oder bis zu seinem Arzt gefahren werden. Der Zielverkehr wird gefördert, also diejenigen, die tatsächlich auch in der Innenstadt einkaufen wollen.

Und wie schön wäre es doch im Sommer am Alten Markt zu bummeln und am Bürgersteig zu sitzen bei einem Cafe, ohne Angst von Rasern angefahren zu werden.

Es muss kein Traum bleiben! Die SPD wird weiter für eine attraktivere Innenstadt kämpfen“.
Reinhard Hemkemeyer
SPD-Ratsherr
Wahlkreis 10 – Innenstadt