
Intensiv beschäftigte sich der Haupt,- Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss in seiner letzten Sitzung mit der Kriminalstatistik 2012 für die Stadt Harsewinkel. Die Kriminalpolizei erläuterte das Zahlenwerk und diskutierte mit dem Ausschuss die Möglichkeiten der Verbesserung.
Der Polizeibericht 2012 wurde zwar mit Erleichterung aufgenommen, aber SPD-Sprecher Reinhard Hemkemeyer stellte auch fest.“Zwischen dem subjektiven Sicherheitsgefühl und der objektiven Bedrohungslage klafft in Harsewinkel eine riesige Diskrepanz.“
Reinhard Hemkemeyer kritisierte in diesem Zusammenhang die zunehmende Zentralisierung der Polizeiarbeit, weil der örtliche Bezug verloren geht. Wolfgang Niewald von der Kripo verteidigte aber diese Strategie mit dem notwendigen Fachknowhow der Kriminalkommissare, das nicht in jedem Ort vorgehalten werden können und den steigenden, durchaus überdurchschnittlichen Aufklärungszahlen von Straftaten in Harsewinkel. Gleichzeitig gab er jedoch auch Hemkemeyer recht, dass das beste Mittel zur Verbesserung des subjektiven Sicherheitsgefühl der uniformierte Polizeibeamte sei. „Dann fühlt man sich automatisch sicher, egal wo“, so Niewald, der auch die Bürger aufforderte öfter die „110“ („Das ist nicht nur ein Notruf!“) zu wählen, wenn Verdächtiges beobachtet wird. Außerdem sei eine wachsame Nachbarschaft und vernünftige Sicherheitstechnik entscheidend.
Der Ausschuss beschloss zukünftig jährlich den Jahresbericht der Kreispolizeibehörde im „Arbeitskreis Ordnungspartnerschaften“ vorab zu diskutieren, um damit auch den wilden Diskussionen in den sozialen Medien vorzubeugen, die einen „beträchtlichen Imageschaden für die Stadt bedeuten, der mit noch so viel Stadtmarketingmitteln kaum wettzumachen sei“, kommentierte Reinhard Hemkemeyer.
Abschließend die wichtigtsen statistischen Kennzahlen des Berichtes der Polizei im Überblick:
– Gesamtzahl aller Straftaten 2012 = 1319, davon 220 Emblemdiebstähle, Aufklärungsquote 53%,
– davon 756 Diebstahlsdelikte, Aufklärungsquote 43%,
– davon Fahrraddiebstahl 210, Aufklärungsquote 15%
– Gewaltkriminalität = 42 Fälle
– Wohnungseinbruchdiebstahl = 48 Fälle, Aufklärungsquote 33%
Die Polizei hatte im Jahre 2012 insgesamt 1.942 Einsätze, das statistische Risiko in Harsewinkel Opfer ein Straftat zu werden beträgt 5,4% auf 100.000 Einwohner.
„Wenn man Opfer einer Straftat wird, hilft einem aber auch die beste Statistik nicht“, so Hemkemeyer. Die SPD wird das Thema aufmerksam beobachten, wohlwissend, dass der direkte kommunalpolitische Einfluss gering ist.