

Einstimmig, bei einer Stimmenthaltung, fordert der Rat der Stadt Harsewinkel die Rückgemeindung von Grundstücken des Flughafens Gütersloh von der Stadt Gütersloh. Diese Flächen waren in der Nazizeit der Stadt Gütersloh zugeschlagen worden. Ein entsprechender Antrag wurde nun bei der Bezirksregierung in Detmold eingereicht. Auch die Gemeinde Herzebrock-Clarholz hat einen entsprechenden Antrag gestellt. Die SPD-Fraktion unterstützt diese Initiative. Warum?
Im Wesentlichen sind es zwei Gründe, warum auch die SPD-Fraktion eine Rückgemeindung fordert:
1.) Die Eingemeindung der Marienfelder Flächen ist 1938 nur aus einem einzigen Ziel erfolgt. Es sollte dort ein Militärflugplatz entstehen. Dieser Zweck ist entfallen. Die Stadt Gütersloh hat die Flächen nie selber nutzen können.
2.) Die Sozialdemokraten fühlen sich aufgrund ihrer Tradition verpflichtet, alle Verträge der Nazizeit auf den Prüfstand zu stellen.
Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens ist aber auch die Harsewinkler SPD bereit, eine Kooperation mit der Stadt Gütersloh für ein interkommunales Gewerbegebiet einzugehen. „Die Partnerschaft muss aber auf Augenhöhe erfolgen!“, stellte Fraktionschef Reinhard Hemkemeyer fest. Nicht nur er wunderte sich im Übrigen darüber, dass die ins Auge gefassten Areale für die gewerbliche Nutzung exakt mit den früheren Gemeindeflächen Marienfelds übereinstimmen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Die Entscheidung, wem die Flächen nun denn wirklich gehören, hat natürlich massiven Einfluß auf die Frage, wer zukünftig die Planungshoheit auf dem Gelände hat.
Im Moment sieht sich Gütersloh in der Planungshoheit.