

Manche Betrachter der langjährigen kommunalpolitischen Diskussion um die Innenstadt fühlen sich „nach Schilda versetzt“. Für andere ähnelt es eher einem Albtraum. So kommentierte auch die Vorsitzende des Planungs-und Bauausschusses, Gunhild Hinney (SPD), die jüngste Mehrheitsentscheidung des Ausschusses das bisherige Tempo 7 km/h durch Tempo 20 km/h zu ersetzen.
Damit geht die Posse um die Verkehrsführung in der Innenstadt in die nächste Runde. Die SPD blieb bei ihrer Linie .
Denn die Ausschussmehrheit lehnte zum wiederholten Male den SPD-Antrag ab, den Durchfahrtsverkehr aus dem Innenstadtbereich herauszunehmen. Dies hatte bekanntermaßen auch die Polizei empfohlen. Gerd Schnell für die SPD: „Wer vor den Geschäften parken will, kommt seitlich überall dorthin. Bei eine Geschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde wird die heute herrschende Gleichberechtigung für alle Verkehrsteilnehmer aufgehoben, so dass Fußgänger sich ausschließlich auf den Gehwegen und Radfahrer auf der Radspur bewegen dürfen.Das ist Rückschritt statt Fortschritt.“
Zum Hintergrund: Die Straßenverkehrsbehörde des Kreises Gütersloh hatte der Stadtverwaltung mitgeteilt, dass verkehrsberuhigte Bereiche (weißblaue Schilder) und Parkraumbewirtschaftung (eine Stunde mit Parkscheibe) unzulässig seien.
Erneut völlig orientierungslos präsentierten sich die CDU- Vertreter im Ausschuss. So forderte Dieter Berheide für die Union, man solle doch den Durchgangsverkehr auf keinem Fall verbieten, weil die Stadt dann leer werde. Eine Innenstadt lebe und wirke nur, weil Verkehr durchfährt.
Spöttischer und auch fassungsloser Kommentar von Gunhild Hinney: „Da wünschen wir doch den CDU-Ausschussmitgliedern am besten eine sehr belebte Bundesstraße vor der Haustür, weil dann leben diese Häuser sicher besser und das Einkaufen macht mehr Spaß…“