Außenwerkstatt der August Claas Schule: zwei Ziele, ein Konzept

Restaurierung eines Traktors in der Außenwerkstatt der ACS
Jürgen Dirkorte, Ralf Niewöhner, Dr. Wolfgang Strotmann, Ursula Uhlenbrock, Rektor Herrmann Hecker, Regina Meißner-Schlömer
Jürgen Dirkorte, Ralf Niewöhner, Dr. Wolfgang Strotmann, Ursula Uhlenbrock, Rektor Herrmann Hecker, Regina Meißner-Schlömer

Vier der neuen SPD-Stadtratskandidatinnen und -kandidaten haben sich am 27. März in der Außenwerkstatt der August-Claas-Schule von der hervorragenden Arbeit überzeugt. Das Erfolgsmodell „ JAU – Jung und Alt im Unterricht“ hat nur ganz knapp einen weiteren großen Preis verpasst. Dr. Wolfgang Strotmann, Lehrer der Hauptschule und Projektverantwortlicher für das deutschlandweit einzigartige Projekt, hat den Sozialdemokraten Regina Meißner-Schlömer, Ulla Uhlenbrock, Jürgen Dirkorte und Ralf Niewöhner im Rahmen eines Vorort-Termins in der Außenwerkstatt die jüngsten Eindrücke der Preisverleihung „European Award Social Innovations in Ageing“ in Brüssel vermittelt. Insgesamt waren von über 220 Projekten 20 Projekte nominiert worden, die sich alle mit dem Thema aktives und gesundes Altern beschäftigen. Wolfgang Strotmann konnte bei der Präsentation der Projekte sehr viele interessante Eindrücke sammeln, die er nun in eigenen Konzeptionen integrieren möchte.
"Das Projekt „JAU“ ist bereits in seiner aktuellen Ausprägung ein sehr gutes Beispiel für erfolgreiche Generationen-Arbeit“, so die einhellige Meinung der vier SPD-Vertreter. Das Projekt ist wirtschaftlich unabhängig, es trägt sich durch Spenden und Zuwendungen aller Art, Ehrenamtstätigkeit und Unterstützung von Stiftungen. Weiterhin erwirtschaftet die Werkstatt mit selbst produzierten Produkten, wie Schaufeln für die Gartenarbeit und rollbaren Hochbeeten, (Flora Mobil) ihre Einnahmen.
Die Außenwerkstatt wird fast täglich von der Haupt- und Gesamtschule genutzt. Der Schwerpunkt liegt in der Vorbereitung für eine Berufsausbildung in einem handwerklich-technische Beruf. Die Schüler bearbeiten in kleinen Gruppen mit Unterstützung der Senioren, an getrennten Arbeitsplätzen für Holz, Metall, Elektro, Hoch- oder Trockenbau, Motorentechnik und Gartenbau anspruchsvolle Aufträge. Zurzeit wird ein Traktor generalüberholt, ansonsten gibt es immer wieder zahlreiche Aufträge aus öffentlichen Einrichtungen. Aktuell verbringen 20 Schülerinnen und Schüler einen Tag in der Woche ihren Unterricht in der Außenwerkstatt. Sie werden von 10 Senioren betreut. Nach Aussage von Wolfgang Strotmann erhalten ca. 70 Prozent der Abgänger einen Ausbildungsvertrag und ca. 30 Prozent wechseln auf weiterführende Schulen. Weiterhin werden in der Außenwerkstatt, Schüler, die einen Realschulabschluss anstreben, gezielt auf eine Ausbildung in einem metallverarbeitenden Betrieb vorbereitet.
Aber nicht nur die Schüler der 10. Klasse nutzen die Außenwerkstatt, sondern auch die 5er- und 6er-Klassen, die sich im Rahmen ihrer Profilklassen z. B. mit dem Bau von Nistkästen befassen. Schüler der 8. Klasse haben ein Gewächshaus errichtet und bauen Salat und andere Pflanzen an.
Für die Zukunft hat Wolfgang Strotmann bereits einige Visionen, die möglicherweise auch eine örtliche Veränderung der Werkstatt zur Folge hätten. Die Schule möchte allerdings weiter unabhängig planen und mögliche Konzepte selbstständig finanzieren. Auf die Unterstützung der SPD kann sich die Schule verlassen.
„Wir haben sehr viele interessante Diskussionen zum Thema generationsübergreifende Zusammenarbeit und Ehrenamtstätigkeiten geführt", konzertierten die Vertreter der SPD. Regina Meißner-Schlömer ist der Meinung, dass wir die Ehrenamtsbörse neu aufstellen und über andere Wege publik machen sollten: „Wenn die August-Claas-Schule gar nicht allen anfragenden Senioren eine Aufgabe anbieten kann, so muss es doch auch andere Möglichkeiten geben den Interessierten eine Aufgabe anzubieten“, ergänzte Ralf Niewöhner. Ein gutes Beispiel ist das Konzept der „Wichtel“. Besonders im Bereich der häuslichen Unterstützung älterer Menschen gibt es noch viel Potential für ehrenamtliches Engagement.