Nachholbedarf bei Radwegen in vielen Bereichen

Handlungsbedarf erkannt an vielen Radwegen, auch und besonders in den dunklen Stunden
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Initiator des SPD-Antrags: Michael Wagner

Aufmerksame Radfahrer bemängeln ihn schon lange, den Zustand mancher Radwege in unserer Stadt, aber auch zwischen den Ortsteilen. So auch SPD- Ratsherr Michael Wagner aus Marienfeld, der Initiator des jüngsten SPD-Antrags. Wagner und auch seine Ratskollegen Jürgen Dirkorte und Eckhard Wiesbrock haben Handlungsbedarf erkannt im Bereich der Verbesserung, der Sanierung und der Modernisierung unseres Radwegenetzes. Damit das nicht in unendlich vielen Einzelanträgen mündet, hat die SPD-Fraktion ein Gesamtkonzept beantragt.

Lesen Sie hier den ausführlichen Antrag der SPD-Fraktion:

SPD-Fraktion im Rat der Stadt Harsewinkel

Verbesserung / Sanierung / Modernisierung des Radwegenetzes Harsewinkel

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

Die SPD Fraktion stellt folgenden Antrag:

a) Das Radwegenetz zwischen den Stadtteilen wird nachhaltig verbessert.
b) Das Radwegenetz innerhalb der Stadt wird nach Prioritäten saniert und weiterentwickelt.
c) Bei der Konzepterstellung lässt sich die Stadt durch den ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) begleiten und/ oder durch die AGFS (Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW). In diesem Zusammenhang soll auch eine „Fahrradstraße“ als Modellprojekt für Harsewinkel umgesetzt werden.
d) Die zu erstellende Ausführungsplanung sollte in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren umgesetzt werden.

Begründung:

Über das Thema Radwege wird regelmäßig in vielen Sitzungen des Rates und der Ausschüsse diskutiert. Häufig werden Einzelanträge zu besonders kritischen Punkten gestellt und auf den Weg gebracht. Der vorliegende Antrag soll dazu beitragen, eine bessere Struktur und eine notwendige Priorisierung bei dem wichtigen Thema der Radwegemodernisierung, Radwegesicherheit und Radwegeweiterentwicklung zu erreichen. Das gemeinsame Bemühen vieler Bürger und aller Fraktionen hierzu soll gebündelt werden.

Konkret liegen uns u.a. folgende Aspekte am Herzen:

Die Rad- und Fußwege zwischen den Ortsteilen sind überwiegend unbeleuchtet und selten markiert. Wer abends, nachts oder frühmorgens mit dem Rad zur Arbeit oder zur Schule fährt, wird von jedem Auto, das entgegen kommt, geblendet. Brillenträger, die bei Regen mit nassen Brillengläsern kämpfen, haben zudem Schwierigkeiten zu erkennen, wo der Radweg endet und der Grünstreifen beginnt. Seitliche weiße Linien würden helfen. Wenn wir wollen, dass das Fahrrad eine gute und sichere Alternative zum Auto wird, gibt es also Nachholbedarf.

Um welche Hauptstrecken geht es?

1. Strecke: Marienfeld <-> Harsewinkel an der B 513. An der Bundesstraße gibt es ein-gelassene Reflektoren, die etwas helfen, die Spur zu halten. An der Adenauerstraße fehlen sogar diese Hilfsmittel. Eine Beleuchtung vermisst man auf der ganzen Strecke.

2. Strecke: Marienfeld <-> Harsewinkel über Wadenhardstr. und Brockhäger Str. Keine Reflektoren und keine Beleuchtung. Dafür völlige Dunkelheit an der Kreuzung Brockhäger Str. mit der Steinhäger Str. und an der Einmündung Wadenhardstr. / Brockhäger Str. Beides Stellen, an denen man sich beim Überqueren der Straße unsicher fühlt.

3. Strecke: Greffen <-> Harsewinkel an der B 513. Eine Beleuchtung fehlt. Angebrachte Reflektoren und Markierungen verwuchern schnell oder gingen durch Schneeschiebaktionen verloren.

Unsere Maßnahmen, vorbehaltlich besserer Erkenntnissse durch die Beratung und Begleitung des ADFC und/oder AGFS und zeitlich in der angegebenen Reihenfolge:
1. Schritt: Markierung der genannten Radwege mit reflektierenden weißen Linien.
2. Schritt: Beleuchtung der kritischen Stellen:
a) Kreuzung Brockhäger Str. mit der Steinhäger Str.
b) Einmündung Wadenhardstr. / Brockhäger Str.
c) Einmündung Steinhäger Str. / B513 (Kreisverkehr)
3. Schritt: Durchgehende Beleuchtung der genannten Radwege. Damit meinen wir ausdrücklich eine Beleuchtung für die Radwege und nicht für die Straßen.
4. Schritt: Verbreiterung der Rad/Fußwege auf ein Mindestmaß, das angstfreien Fahrrad-Gegenverkehr ermöglicht und verhindert, dass Fußgänger aus Angst vor einem kommenden Fahrrad auf den Grünstreifen ausweichen.

Bei der Beleuchtung ist die Klosterstraße zwischen Marienfeld und Kleine eine Vorzeigestraße. Da ist die Straße mit großen Laternen beleuchtet. Zusätzlich ist der Radweg mit kleineren Lampen bestückt.

Für die Neuanlage von Radwegen sollen Standards gelten:
1. Jeder Hauptradweg ist mit seitlichen Linien (und/oder Reflektoren) markiert.
2. Kreuzungsbereiche (auch Eisenbahnübergänge), durch die ein Hauptradweg führt, werden beleuchtet.
3. Jeder Hauptradweg wird beleuchtet.
4. Jeder Hauptradweg hat eine vorgegebene Mindestbreite.

Diese Standards sollen auch bei zu sanierenden Radwegen festgelegt werden. Ein Beispiel dazu ist der innerörtliche Radweg an der B513, der saniert werden muss.

Bei der Entwicklung der Standards wollen wir uns gerne fachkundig beraten und begleiten lassen. Für die Anregungen anderer Fraktionen sind wir offen. Ein mögliches Ergebnis kann dabei auch die Einrichtung einer oder mehrerer Fahrradstraßen sein.

Wir bitten den Antrag den zuständigen Ausschüssen und dem Rat vorzulegen.

Vielen Dank und freundliche Grüße
Reinhard Hemkemeyer