Ernüchternd war die jüngste Ratssitzung für alle, denen die Energiewende und der Klimaschutz in Harsewinkel am Herzen liegt. Pikanterweise am 30. Jahrestag des Atom-GAUs in Tschernobyl stoppte eine Ratsmehrheit aus CDU und UWG die 19. Änderung des Flächennutzungsplanes zur Darstellung von Konzentrationszonen zur Nutzung von Windenergie und beschloss diesen nicht weiter zu bearbeiten und vorerst ruhen zu lassen.

In einem engagierten Vortrag versuchte der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Ralf Dräger noch einmal die Mehrheit umzustimmen. Jedoch ohne Erfolg.

Dräger betonte, dass der Stadtrat seine eigenen Klimaschutzziele und Klimaschutzkonzepte ernst nehmen sollte. „Hier stehen wir in der Verantwortung für die nachfolgenden Generationen. Natürlich wollen auf wir nicht an jeder Stelle im Stadtbild eine Windrad. Aber nun nichts zu tun, ist die völlig falsche Entscheidung.“
Dräger sprach sich auch für deutlich größere Abstandsflächen aus als bisher im Planverfahren angedacht ist.
Nach Ansicht der SPD müssen aber auch kleine Energieversorger vor Ort die Chance bekommen, gegen Energiemonopolisten zu bestehen. Insoweit bedeutet der Mehrheitsbeschluss auch eine Schwächung der gerade erst gegründeten Stadtwerke.
„Es gibt in Harsewinkel Flächen, wo Windkraft möglich und von den Eigentümern gewollt ist. Diese Chance sollte man nutzen.“