CDU und Grüne blockieren Weiterentwicklung der Außenwerkstatt

Blick in die Außenwerkstatt
Auch die SPD fordert das preisgekrönte JAU-Konzept weiterzuentwickeln

Mit denkbar knappster Mehrheit von 15 Ja, bei 15 Nein-Stimmen und einer Enthaltung hat eine schwarz-grüne Verweigerungskoalition im Stadtrat die Weiterentwicklung der preisgekrönten Außenwerkstatt blockiert.
Die Bürgermeisterin Sabine Amsbeck- Dopheide (SPD) hatte zusammen mit den Verwaltungsmitarbeitern einen Förderantrag an die Bezirksregierung entworfen, um unter gewissen Voraussetzungen bis zu 90% Fördermittel für einen Neubau und ein erweitertes Konzept der Außenwerkstatt im Hinblick auf einen sozialpolitischen Ansatz zu bekommen.
Dieser Antrag wurde von SPD und UWG geschlossen unterstützt. SPD-Fraktionsmitglied Ralf Niewöhner machte in einem Leserbrief seinen Unmut über den Mehrheitsbeschluss Luft:

Ralf Niewöhner ist enttäuscht über die Verweigerungshaltung von CDU und Grünen

„Sehr geehrte Redaktion,
in der Presse vom 19.04.2017 ist zu lesen: „ CDU kippt Konzept für Umzug der Außenwerkstatt“. Sie berichten über den Ratsbeschluss zum Antrag auf Städtebauförderung für einen Neubau der Außenwerkstatt. Die Politik verzichtet mit ihrem Beschluss auf die Beantragung von Fördergeldern für ein über die Grenzen hin anerkanntes Projekt (JAU). Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Über Jahre wurde das Projekt parteiübergreifend gelobt. Mit seinen nationalen und internationalen Auszeichnungen ist es für Harsewinkel zum Aushängeschild geworden. Mit etwas Glück wäre das Projekt zu 90% gefördert worden.
Gerade die Ausweitung des Projektes auf Langzeitarbeitslose und Flüchtlinge machen für mich den besonderen Reiz aus. Wir dürfen nicht nur an die Abiturienten denken, sondern müssen auch Schülern mit Hauptschulabschluss ein Perspektive bieten. In Kombination mit der Integration von Flüchtlingen und Arbeitslosen hätten wir eine gute Möglichkeit, die Menschen für unsere Handwerksbetriebe vorzubereiten. Gerade das Handwerk klagt über Nachwuchsmangel und benötigt dringend junge Menschen, die einen Handwerksberuf erlernen möchten. Die vielen ehrenamtlichen Rentner bringen die Erfahrung mit und können einen guten Beitrag leisten, damit Harsewinkel weiter mit diesem Projekt werben darf.
Die alte Gärtnerei bietet hierfür nicht mehr die geeigneten Räumlichkeiten. Die Flächen reichen nicht aus und aus Energetischer- und Arbeitssicherheitsgesichtspunkten macht es Sinn in ein neues Gebäude zu investieren.
In den letzten Jahren ist Geld für sehr viele Baumaßnahmen ausgeben worden, wo man sich auch fragen kann, ob die Maßnahmen alle sinnvoll waren. Ich verzichte an dieser Stelle lieber auf Beispiele und appelliere vielmehr an unsere Politiker die getroffen Entscheidung nochmal zu überdenken. Auch in ihren Betrieben werden junge qualifizierte Handwerker benötigt.“