Motiviert durch die Debatte in der letzten Umweltausschusssitzung stellt Ralf Dräger im Namen der SPD zwei Anträge in Anlehnung an das Klimaschutzkonzept:

1. Überprüfung der Klimafolgenanpassungsmaßnahmen,
2. Ausweitung des elektrischen Ringverbundes im Moddenbachtal für den städtischen Strombedarf.
Lesen hier den ausführlichen Antrag:
Sehr geehrte Bürgermeisterin, sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit stelle ich im Namen der SPD-Fraktion folgende Anträge:
1. Die Verwaltung wird beauftragt, notwendige Klimafolgenanpassungsmaßnahmen in Harsewinkel zu prüfen und ggfs. dem Umweltausschuss darüber zu berichten.
2. Der KWK-Ausbaustand sowie der elektrischen Ringverbund im Moddenbach soll in seinem jetzigen Ausbaustand dargestellt und auf zukünftige Bedarfe, Verbräuche, Erträge und Erweiterungsoptionen geprüft werden. Als erste Erweiterungsmaßnahme soll das Dach der neuen Sporthalle am Gymnasium auf seine Verwendbarkeit geprüft und ggfs. Investitionsmittel in den Haushalt 2018 gestellt werden.
Begründung:
Zu 1:
Im Zuge des Klimawandels ist auch in Harsewinkel mit Extremwetterlagen zu rechnen: Hitzewellen mit langen Trockenperioden, Unwetter mit extremen Niederschlägen und Starkwinden, ausbleibende Frostphasen mit darauf folgenden Anstieg von Schädlingspopulationen, Überlastung bzw. Ausfall des Stromnetzes, etc. .
Eine Folge des sich verändernden Klimas sind Extremniederschläge mit Hochwasser, die im Umweltausschuss am 28.3.2017 mit der Änderung des Hochwasserschutzplans eine Anpassung erfuhr. Es stellt sich die Frage, ob weitere Anpassungsmaßnahmen notwendig sind oder zumindest in den Blick genommen werden müssen.
In der wissenschaftlichen Diskussion werden Anpassungsmaßnahmen als Notwendigkeit gesehen (z. B. entsprechende Veröffenlichungen des Wuppertal Instituts), auch das Land NRW hat in seinem Klimaschutzplan konkrete Handlungsfelder für Klimafolgenanpassung benannt.

Zu 2:
In der Umweltausschusssitzung vom 30. Mai 2017 hat der Klimaschutzmanager über den Entwicklungsstand des Klimaschutzkonzeptes berichtet. Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist dabei als eine umweltfreundlichen Energieumwandlung mit hohem Wirkungsgrad dargestellt worden, die im Klimaschutzplan der Stadt Harsewinkel Berücksichtigung findet. Anders als in anderen Kommunen haben wir im Moddenbachtal eine Häufung von Blockkraftwerken, die im Ringverbund städtische Liegenschaften mit Eigenstrom und Wärme versorgen. Einzelne Photovoltaikanlagen decken ebenfalls städtische Bedarfe ab, ohne an das Ringsystem angeschlossen zu sein.
Der Ist-Zustand soll im Umweltauschuss in seinem jetzigen Ausbaustand dargestellt werden und auf seine zukünftigen Bedarfe, Verbräuche, Erträge und Entwicklungsoptionen hin geprüft werden. Dabei soll ein Schwerpunkt auf das Potental der Stromspeicherung und dessen Nutzung für die städtische Elektromobilität gelegt werden.
Mit der KWK wird insbesondere im Bäderbetrieb und in den Schulen der Wärmebedarf gedeckt. Zudem wird auch Strom produziert, der im Ringverbund zu den städtischen Verbrauchern geführt wird. Photovoltaikanlagen speisen ebenfalls in den Eigenverbrauch ein und werden höchst wirtschaftlich betrieben.
Dieser Ist-Zustand soll auf seine zukünftigen Ausbaupotentiale hin geprüft werden. Der vorhandene Ringverbund ist eine gute Basis für eine Weiterentwicklung, die auch die Elektromobilität mit in den Blick nimmt. Der Anteil an Elektrofahrzeugen im städtischen Bestand wird sehr wahrscheinlich zunehmen. Die elektrische Energie dafür kann mit stadteigenen Anlagen in Kombination mit der Speicherung von elektrischer Energie zumindest anteilig erzeugt werden. Dieses Potential soll geprüft und dem Umweltausschuss vorgestellt werden. Konkret soll die Dachfläche der neuen Sporthalle am Gymnasium für diese Zwecke geprüft werden und ggfs. Investitionsmittel in den Haushalt 2018 gestellt werden.
Mit freundlichen Grüße
Ralf Dräger
(Umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion)