CDU und FDP planen laut ihrem Koalitionsvertrag das von Ihnen selbst eingeführte G8 am Gymnasium zu reformieren. Ab dem Schuljahr 2019/2020 soll G9 als Regelfall an den Gymnasien in NRW wieder eingeführt werden, G8 soll weiterhin möglich sein.

Die SPD-Fraktion hat dies zum Anlass genommen eine Anfrage an die Verwaltung zu den Auswirkungen einer möglichen „Reform der Reform“ zu stellen. Gleichzeitig fordert die SPD eine enge und intensive Beteiligung der Eltern und Schüler durch frühzeitige Informationsveranstaltungen, wie SPD-Sprecher Reinhard Hemkemeyer in seinem Antrag deutlich macht.
Lesen Sie hier weiter den gesamten Antrag der SPD-Fraktion:
SPD-Fraktion im Rat der Stadt Harsewinkel 20.06.2017
Anfrage und Antrag der SPD-Fraktion zur schulpolitischen Entwicklung des Städtischen Gymnasiums
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
CDU und FDP wollen laut Koalitionsvertrag das von ihnen selbst 2005 eingeführte G8 am Gymnasium reformieren. Ab dem Schuljahr 2019/2020 soll G9 als Regelfall an den Gymnasien in NRW wieder eingeführt werden, G8 soll weiterhin möglich sein.
Die Stadt Harsewinkel hat mit Millionenaufwand das Städtische Gymnasium nicht nur, aber vor allem auch für den Ganztagsbetrieb „G8-fit“ gemacht. Die Gesamtschule wird ebenfalls mit Millionenaufwand saniert und ausgebaut.
Wir erwarten, dass sich durch das neue G9 das Anmeldeverhalten der Eltern zum Gymnasium ändern wird. Viele Eltern von Grundschulkindern entscheiden sich heute auch deshalb für die Gesamtschule, weil sie ihren Kindern ein Jahr mehr Zeit bis zum Abitur geben wollen. Dieses Argument fällt in Zukunft weg. Zugleich ist die Gesamtschule „proppevoll“ und kann vom Gymnasium vorzeitig abgehende Schüler nicht mehr aufnehmen.
Durch G9 dürfte mit einer höheren Anmeldequote beim Gymnasium zu rechnen sein. Der zusätzliche Jahrgang und eine mögliche höhere Anmeldequote haben wiederum Auswirkungen auf den Raumbedarf am Gymnasium und an der Gesamtschule. Die Schulentwicklungsplanung muss ggf. neu auf den Prüfstand gestellt werden.
Die SPD- Fraktion stellt daher folgende Anfrage:
1.)Gibt es Prognosen bzw. Erfahrungen, ggf. aus anderen Bundesländern, wie sich das Verhältnis der Anmeldezahlen zwischen Gesamtschule und Gymnasium durch Rückkehr nach G9 verändern kann?
2.)Wie hoch ist der rechnerische zusätzliche Raumbedarf, der sich durch 9 statt 8 Jahrgängen am Gymnasium ergeben könnte?
Die SPD-Fraktion möchte, dass Schulleitung, Lehrer und Eltern mit ihren Kindern an der Entscheidung, ob man bei G8 bleiben möchte oder nicht, beteiligt werden.
Dies bedeutet auch, dass frühzeitig mit Gesprächen und Informationsveranstaltungen begonnen werden sollte.
Gibt es bei den Schulleitungen und der Verwaltung bereits Vorstellungen darüber, in welchem zeitlichen Rahmen Gespräche und Informationsveranstaltungen stattfinden sollen?
Wir bitten Information und Beratung im zuständigen Schul- Kultur- und Sportausschuss.
Vielen Dank und freundliche Grüße
Reinhard Hemkemeyer