Die SPD-Fraktion hat eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt, mit der sie Auskunft über die Wasserqualität des Grundwassers und der Oberflächengewässer haben will.

Im November 2016 hat die EU-Kommission Klage gegen Deutschland wegen der Versäumnisse beim Grundwasserschutz beim Europäischen Gerichtshof eingereicht. Es besteht also Grund genug sich um die Wasserqualität in Harsewinkel zu kümmern. Das Vorzeige-Abwasserwerk in Harsewinkel kann nur eine weitere Verschmutzung durch die Harsewinkeler Haushalte verhindern.

Eine Säuberung von Flüssen und Grundwasser ist dadurch nicht möglich. Michael Wagner formulierte den Antrag an die Verwaltung, mit dem die Diskussion um eine Verbesserung der Wasserqualtität in Harsewinkel wieder in Gang gebracht werden soll.
Lesen sie hier einen Bericht der Wochenzeitung DIE ZEIT zur Klageerhebung der EU-Kommission gegen Deutschland:
Bericht von ZEIT-ONLINE am 7.11.2016
Lesen Sie hier den Antrag der SPD-Fraktion:
Anfrage/ Antrag: Wasserqualität in Harsewinkel
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
Harsewinkel hat in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um die Belastung des Abrocksbachs und der Ems durch das Harsewinkeler Abwasser auf ein Minimum zur reduzieren. Ein Bodenretentionsfilter, ein Regenüberlaufbecken und die beschlossene vierte Reinigungsstufe mit Aktivkohlefilterung sind die sichtbaren Bemühungen der Stadt die städtischen Gewässer möglichst wenig zu belasten. Diese Maßnahmen alleine reichen jedoch nicht aus, die Gewässerqualität deutlich zu verbessern, wenn die Flüsse schon verschmutzt sind bevor sie Harsewinkel erreichen.
Zur Erhaltung der Qualität des Grundwassers gibt es in Harsewinkel schon seit Jahren eine Kooperation zwischen Wasser- und Landwirtschaft. Trotzdem ist die Nitratbelastung des Trinkwassers aus privaten Brunnen an einigen Standorten immer noch über dem Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter.
Die Aufrüstung des Abwasserwerkes und die Kooperation mit der Landwirtschaft sind zwar richtige Schritte zur Reinhaltung des Wassers, aber wir dürfen uns nicht zufrieden geben. Das Abwasserwerk ist demnächst in der Lage Medikamentenrückstände zu einem großen Teil aus dem Abwasser der städtischen Haushalte herauszufiltern. Die möglichen Medikamentenrückstände aus der Tiermast in der Landwirtschaft kommen jedoch immer noch ungefiltert auf die Äcker und können so das Grundwasser erreichen.
Die SPD-Fraktion bittet um Beantwortung der folgenden Fragen im Fachausschuss.
1. Wie hat sich die Wasserqualität der Harsewinkeler Flüsse in den letzten Jahren entwickelt?
2. Wie sind die Bemühungen der anderen Städte im Kreis Gütersloh und in den Nachbarkreisen zur Reinigung der Abwässer und sind die Bemühungen in Harsewinkel messbar?
3. Welche weiteren Maßnahmen gibt es um die Grundwasserqualität zu verbessern?
4. Wie groß ist der Anteil der ausgebrachten Gülle, der nicht versickert sondern insbesondere bei kräftigen Regenfällen direkt in die Gräben und damit in die Flüsse geleitet wird?
Vielen Dank und freundliche Grüße
Reinhard Hemkemeyer