Eine schwierige Entscheidung hatte der Stadtrat am Donnerstag in Sachen Trägerschaft neuer Kindertagesstätten zu treffen. Es ging um die möglichen Standorte neuer Kitas in Harsewinkel und Marienfeld. Für die Trägerschaften hatten sich die AWO, das DRK Gütersloh, Kunterbunt und die Natura eG beworben. Letztlich einigte sich die Ratsmehrheit auf die Standorte am Lärchenweg in Harsewinkel und an der Sporthalle „Am Ruggebusch“ in Marienfeld.

SPD-Sprecher Reinhard Hemkemeyer fasste in seinem Wortbeitrag die wesentlichen Argumente der SPD-Fraktion zusammen:

„Bereits in den Haushaltsplanungen haben wir als SPD uns energisch gegen die hohe Kita-Konzentration am Prozessionsweg und in unmittelbarer Nähe zur KITA „Bullerbü“ ausgesprochen, die wir nicht als glücklich angesehen haben. Das konsequente Nachhaken und Nachbohren hat uns bestätigt, wie die heutige Sitzungsvorlage zeigt. Es gibt Alternativen, wie wir jetzt sehen können.
In unseren internen online-Beratungen haben wir uns dreimal dezidiert mit den Interessenbekundungen von DRK, Kunterbunt, AWO und Natura/Hof Kuckelmann auseinandergesetzt. Dabei haben wir die Maßstäbe abgewogen und wir sind zu folgenden Ergebnissen gekommen.
1.) Wir brauchen dringend KITA-Plätze in den Ortsteilen. Es herrscht Mangelverwaltung. Der größte Bedarf ist bei den Plätzen, die eine Berufsorientierung der Eltern unterstützen und zwar im Ü3-Bereich und im Bereich U2. Dort bedarf es eines 45–Stunden Angebots und idealerweise ganzjähriger Öffnung der KITA.
2.) Das KITA- Prinzip „kurze Beine – kurze Wege“ ist richtig und weiterhin notwendig.
3.) Auch eine Träger- und neue Angebotsvielfalt ist wichtig. Diese Kriterien müssen aber unserer Meinung nach zurücktreten, wenn sie sich mit dem „Kurze Beine – Kurze Wege“-Prinzip nicht verbinden lassen. Für uns ist daher der mögliche Standort der Natura eG keine Lösung für die Marienfelder Situation. Leider, denn das Grundkonzept ist gut. Es wäre eine Bereicherung für die Stadt als ergänzendes Angebot ggf. auch in Verbindung mit einer Nachbarkommune.
4.) Wir sprechen uns in Harsewinkel also für den zentralen Standort am Lärchenweg aus und freuen uns über das Engagement der Familie Kleine und die Bereitschaft als Investor tätig zu werden. Dankeschön dafür. Die Konditionen hierfür erscheinen uns insgesamt fair und vernünftig zu sein.
5.) Als Träger dieser 4-Gruppen-Kita am Lärchenweg vertrauen wir auf die Expertise von „Kunterbunt“. Unser „JA“ zu „Kunterbunt“ ist jedoch ausdrücklich kein Nein zur AWO und zum DRK. Auch beide anderen Träger sind bewährte und gute Anbieter und wären Alternativen!
6.) Im Ortsteil Marienfeld ist für die SPD-Fraktion der Standort „Am Ruggebusch“ unser Favorit für eine 2-Gruppen-KITA mit Option auf Erweiterung. Wir gehen davon aus, dass diese Erweiterung kommt. Das Konzentrationsargument gegen den Prozessionsweg sprach letztlich auch gegen den Standort „Schlackeplatz an der Marienschule“.
7.) In Folge der sich ausschließenden Begründungen und Interessenbekundungen wäre dann auch für Marienfeld „Kunterbunt“ unser Vorschlag zur Trägerschaft, weil die AWO kein Interesse an Marienfeld geäußert hat, das DRK Gütersloh nur zur Verfügung steht, wenn man auch die 4-Gruppen-KITA in Harsewinkel machen darf und die Hofstelle Kuckelmann für uns, trotz gutem Konzept keine ortsnahe Lösung für Marienfeld bedeutet.
Insgesamt erhofft sich die SPD eine nun zügige Umsetzung der Bauplanungen damit die KITAs wie gewünscht am 01.08.2021 an den Start gehen können.“
Sporthalle am Ruggebusch in Marienfeld
