SPD stellt Dringlichkeitsantrag- Wir sind empört und besorgt!

Einen Dringlichkeitsantrag zum Tönnies- Skandal hat die SPD-Fraktion gestellt. Wie fast alle Bürgerinnen und Bürger ist auch die SPD-Fraktion besorgt und wütend. Uns erreichen besorgte Anrufe und wütenden Kommentierungen. Wie ist die Lage in Harsewinkel? Die SPD-Fraktion erbittet Antworten auch in der nächsten Ratssitzung am 25.06.2020.

Lesen Sie hier den Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion:

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

die SPD-Fraktion beantragt kurzfristig die Tagesordnung der Ratssitzung am 25.06.2020 zu erweitern. Der Tönnies-Skandal empört alle Bürgerinnen und Bürger in Harsewinkel. Auch wir sind empört und wütend! Und wir sind in Sorge um die Auswirkungen, die dies auf die betroffenen Werkarbeiter, ihre Familien und Kinder sowie auf alle Mitbürgerinnen und Mitbürger hat! Uns erreichen wütende und besorgte Ansprachen von Beschäftigten, Eltern aber auch von Erzieherinnen und Erziehern. Hinzu kommen erzürnte Urlaubwillige, die von Hotels bereits Stornierungen erhalten haben sollen, weil sie aus dem Kreis Gütersloh kommen. Die Stimmung in der Bevölkerung ist insgesamt besorgt und angespannt.

Vor diesem Hintergrund beantragen wir in der Sitzung einen Bericht zum aktuellen Sachstand. In diesem Zusammenhang sind folgende Fragen zu prüfen.

  • Wie schätzt die Verwaltung die Gesamtsituation ein? Wieviel infizierte Mitarbeiter der Firma wohnen in Harsewinkel? Wieviele Menschen sind aktuell in Quarantäne
  • Wie werden diese und ihre Familien mit Lebensmitteln versorgt? Uns wurde berichtet, dass Familien in Quarantäne auseinandergerissen werden. Stimmt dies? Welche Unterstützung kann seitens der Stadt bei der Versorgung der Betroffenen gegeben werden? Ist die Wohnsituation unter Quarantäne noch so, dass sie als menschenwürdig bezeichnet werden kann? Oder müssen Ausweichquartiere gesucht werden?
  • Welchen wirtschaftlichen Beitrag leistet die Fa. Tönnies zur Problemlösung, auch des Punktes 2?
  • Wer kontrolliert im Übrigen die Quarantäne? Macht die Einschaltung eines privaten Security—Dienstes analog anderer Kommunen Sinn? Werden die geleisteten Stunden dafür dann intern aufgezeichnet und von der Fa. Tönnies übernommen?

Ggf. sollte ein Vertreter der Firma Tönnies zur Ratssitzung dabei sein und Rede und Antwort stehen können.

Vielen Dank und freundliche Grüße

Reinhard Hemkemeyer